Die Beckers sind Grenzgänger. Nicht nur wegen Ihrer Rebflächen, die zum größeren Teil auf französischem Boden liegen, sondern auch dank des überaus seriösen, vom großen Vorbild Burgund beeinflußten, frankophilen Stil ihrer weißen und roten Burgunder, den sie vom Gutswein bis zum Großen Gewächs konsequent durchziehen.
- Anbau
- 60% weiße und rote Burgundersorten, 22% Riesling, 18% übrige Sorten, darunter Chardonnay, Silvaner, Gewürztraminer, Muskateller, Cabernet Sauvignon, Merlot
- Weinberg
- starke Ertragsreduzierung
- selektive Handlese
- Terroir
- Schweigener Sonnenberg: Muschelkalk mit hohem Lehmanteil
- Kammerberg (ehemalige Einzellage, die 1971 in den Sonnenberg eingegliedert wurde und heute weinrechtlich auf der Flasche nicht mehr genannt werden darf): bis 50 Jahre alte Spätburgunderreben, direkt nach Süden ausgerichteter, wärmster Teil des Sonnenbergs, Kalkmergel und Ton, im Untergrund reiner Kalkstein
- Sankt Paul (ehemalige Einzellage, die 1971 in den Sonnenberg eingegliedert wurde): 20 bis 25 Jahre alte Spätburgunderreben, nach Süden geneigt, geringe Auflage von lehmig-tonigen Oberboden auf Kalksteinfels, nachts Abkühlung durch den nahen Hochwald
- Heydenreich: Parzelle im Sonnenberg oberhalb von Sankt Paul, schwerer lehm- und tonhaltiger Oberboden mit Kalkfelsen im Untergrund
- Keller
- seit dem 2013er Jahrgang wurde bei den Spätburgundern die Mazerationszeit von bislang 10 bis 14 Tagen auf drei Wochen oder sogar noch länger ausgedehnt
- bei den Spätburgundern wird jetzt je nach Wein ein Anteil zwischen 20 und 80% mit den Rappen vergoren
- bis zu 18 Monate Ausbau in Barriues, je nach Wein mit unterschiedlichem Neuholzanteil
- keine Filtration und Schönung bei den Spätburgundern
- auch bei den Weißweinen wird mit Maischestandzeiten gearbeitet, teilweise mehrere Tage lang
- die Gutsweine von Weiß- und Grauburgunder werden im Edelstahl ausgebaut, der Chardonnay-Gutswein im großen Holz
- die höheren Qualitäten im Weißweinbereich werden in großen Holzfässern oder in kleinen Barriques ausgebaut
- schonende Filtration vor der Abfüllung
- Stilistik
- die Spätburgunder waren früher seidig und weich, rund und sehr charmant
- seit dem Jahrgang 2013 jetzt eher straffer, muskulöser Grundcharakter, mit strenger Frucht und deutlichem Tanningerüst, mehr auf Langlebigkeit und Reifepotential ausgelegt
- die jungen Weine, vor allem die Spätburgunder, aber auch die höherwertigen Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay brauchen viel Luft, die Weine bleiben über Tage in der offenen Flasche stabil
- Fachpresse
- Eichelmann 2017: über die Spätburgunder: „Keine einfach zu verstehenden, aber spannende Weine, die ganz auf die Reife angelegt sind.“, 17 Weine zwischen 86 und 93/100
- Falstaff Wein Guide 2017: „Seine Chardonnays lehren Chalblis das Fürchten.“, Weine von 90 bis 96/100
- Gault Millau 2017: „Man kann die Leistung von Fritz Becker hinsichtlich der Entwicklung des Spätburgunders in Deutschland - und zwar hin zu einer französischen Interpretation dieser Rebsorte - gar nicht genug loben.“, 15 Weine zwischen 86 und 92/100
- The Wine Advocate 222: „Weingut Friedrich Becker...is well known for its top class Pinot Noirs. However, the white wines have become terribly good here in the recent years.“
- The Wine Advocate 227: 21 Weine zwischen 87 und 94+/100
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