Die Spassmacher
Es gibt sie immer noch an jeder Ecke, die süßlich säuselnden Kitschrosés, die lange Zeit dazu geführt haben, dass die dritte Weinfarbe von kundigen Genießern nicht ernst genommen wurde. Bei ambitionierten Produzenten, vor allem in Frankreich, ist Rosé jedoch inzwischen erwachsen geworden und entsteht auf handwerklich hohem Niveau in vielfältiger Stilistik. Dass unkomplizierte, süffige und bezahlbare Rosés weder simpel in der Entstehung noch trivial im Glas daherkommen müssen, zeigen diese Weine. Sie verbinden Trinkspaß mit Drive und Charakter, und sind dabei in Rebsorte und Mundgefühl so vielfältig, wie guter Rosé heute sein kann.
Die Noblen
Über 30 Prozent der weltweiten Rosé-Produktion kommt aus Frankreich. Die dritte Weinfarbe ist fest verwurzelt in der französischen Seele. Im mediterranen Süden gedeihen rote Rebsorten gut, aber bei hohen sommerlichen Temperaturen trinkt man gerne etwas Kühles. Was liegt also näher, als rote Trauben direkt abzupressen oder nur kurz zu mazerieren, so dass zwar ein wenig Farbe aus den Schalen gelöst wird, aber nur wenig Gerbstoff. Der so vinifizierte Wein ist dann mehr oder weniger roséfarben und kann aus dem Cooler serviert werden. Damit die Frische erhalten und der Alkohol moderat bleibt, müssen rote Trauben, extra für die Rosé-Herstellung, früher gelesen und kühl verarbeitet werden. Diese charmanten und noblen Weine in lachs sind die Königsdisziplin beim Rosé.